Reform des Maßnahmenvollzugs
Auf dem Weg zu nachhaltiger (Re)Integration?Beschreibung
Maßnahmenvollzug im Wandel: Perspektiven, Reformbedarf und nachhaltige Lösungen
Der Maßnahmenvollzug ist die zentrale staatliche Reaktionsform auf strafbare Handlungen durch schwer psychisch kranke Menschen. Sie stellt eine besondere Problemstellung dar: Da sich die als gefährlich empfundenen Täter*innen im Tatzeitpunkt in einem krankheitsbedingt beeinträchtigten Zustand befinden, ist eine Bestrafung entweder nicht möglich oder nicht ausreichend, um ihrer Gefährlichkeit angemessen zu begegnen und die Auswirkungen der Grunderkrankung zu therapieren. Ziel der Maßnahme des § 21 StGB ist es, die Gemeinschaft zu schützen und gleichzeitig den Einzelnen durch Behandlung - statt Strafe - den Weg (zurück) zu einer rechtskonformen Lebensweise zu weisen. Dass die Verfolgung dieser gegenläufigen Interessen mit Herausforderungen verbunden ist, liegt auf der Hand.
Um den Anforderungen einer sich wandelnden modernen Gesellschaft gerecht zu werden, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Maßnahmenvollzugs unerlässlich. In diesem Tagungsband präsentieren Expert*innen ihre Perspektiven zur 2023 novellierten Rechtslage und dem bestehenden Reformbedarf, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.