In dubio pro Straffreiheit?
Untersuchungen zum LebensnotstandBeschreibung
Strafrecht in Extremlagen
Ist Leben messbar? Im sog. Lebensnotstand, wenn getötet wird, um Menschen zu retten, bei Themen wie Sterbehilfe, Rettungsfolter oder terroristischer Gewalt, steht der Mensch der Moderne vor kaum lösbaren Konflikten, gerät das Recht an ungeahnte Schranken. Anders als die Debatte in Gesellschaft, Politik und Kirche muss das Strafrecht allerdings Lösungen anbieten. Der juristischen Diskussion ist dies bisher noch nicht gelungen.
Anlass genug für den Autor, den allgemeinen Konsens der Kapitulation des Rechts vor den Extremsituationen des Lebens unvoreingenommen von Grund auf zu hinterfragen. Die mit einem Fragezeichen versehene Straffreiheit stellt dabei quasi das Programm dar. Das Buch nimmt den Leser anhand zahlreicher Beispiele und konkreter Fälle mit auf eine Reise durch vielfältige Situationen tödlicher Gefahr. Dabei wird deutlich, in welchem Dilemma sich das Recht befindet, wenn es zu bewerten hat, was für Menschen nicht mehr bewertbar erscheint, wenn durch den Richter nachzuvollziehen ist, was den eigenen Vorstellungshorizont bis an die Grenzen herausfordert. Der Verfasser entwickelt einen strafrechtsdogmatischen Ansatz und formuliert eine mutige Lösung. Der abschließende Teil prüft rechtsvergleichend die Lage in Spanien, Frankreich, in der Schweiz, Österreich, China und in den USA.