21.02.2017

ILO-Studie zum Arbeiten im digitalen Zeitalter: Bessere Work-Life-Balance oder mehr Stress?

Die verstärkte Nutzung digitaler Technologien bei der Arbeit kann auf der einen Seite zu einer besseren Work-Life-Balance, geringeren Fahrtzeiten zum Arbeitsplatz und zu einer steigenden Produktivität führen. Es gibt aber auch Nachteile, wie verlängerte Arbeitszeiten, Arbeitsverdichtung und Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit. Zu diesem Ergebnis kommt der neue ILO/Eurofound-Bericht "Working Anytime, Anywhere: The effect on the world of work".

Positive und negative Effekte
Der Bericht hebt als positive Auswirkungen der Telearbeit und des mobilen Arbeitens insbesondere die größere Arbeitszeitautonomie mit höherer Flexibilität in der Arbeitszeitorganisation hervor. Dies trage zur besseren Vereinbarung von Berufs- und Familienpflichten bei und erhöhe die Produktivität. Nachteile sehen die Forscher in der Tendenz, länger zu arbeiten. Auch häufige Überschneidungen zwischen bezahlter Arbeit und Privatleben, verbunden mit hohen Stresslevels, seien relevant.

Differenzierungen erforderlich
Der Bericht unterscheidet klar zwischen von zu Hause aus arbeitenden Telearbeitern, die sich einer besseren Work-Life-Balance zu erfreuen scheinen, und hochgradig mobilen Arbeitnehmern, die einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.

Arbeitsrechtliche und -praktische Herausforderungen
Als problematisch betrachten die Forscher insbesondere das informelle zusätzliche Arbeiten von zu Hause aus. Diese Leistungen würden oft nicht vergütet. Zudem bestehe allgemein die Gefahr, dass erforderliche Pausenzeiten nicht eingehalten würden.

Linkhinweis:
Für den auf den Webseiten der ILO veröffentlichten Bericht im Volltext (PDF - 80 Seiten) klicken Sie bitte hier.

ILO PM vom 15.2.2017
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