EU-Kommission plant Modernisierung des europäischen Gesellschaftsrechts und der Corporate Governance
Kernpunkte des Aktionsplans
1. Mehr Transparenz zwischen Unternehmen und ihren Aktionären zur Verbesserung der Corporate Governance, insbesondere:
- Erhöhung der Transparenz der Unternehmen im Hinblick auf die Aspekte Vielfalt in der Zusammensetzung des Verwaltungsrats und Risikomanagement;
- Verbesserung der Berichterstattung über Corporate Governance;
- Erleichterung der Identifizierung der Aktionäre durch die Emittenten;
- Stärkung der Transparenzregeln für institutionelle Anleger hinsichtlich ihres Abstimmungsverhaltens und der Einbeziehung der Aktionäre.
2. Initiativen zur Förderung des langfristigen Engagements der Aktionäre:
- mehr Transparenz in Bezug auf die Vergütungspolitik und die Vergütung der einzelnen Mitglieder der Unternehmensführung und Recht der Aktionäre auf Abstimmung über die Vergütungspolitik und den Vergütungsbericht;
- bessere Überwachung der Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen - d.h. von Vertragsabschlüssen eines Unternehmens mit Mitgliedern der Unternehmensführung oder kontrollierenden Aktionären - durch die Aktionäre;
- Einführung geeigneter operationeller Vorschriften für Stimmrechtsberater (d.h. Unternehmen, die Dienstleistungen für Aktionäre, namentlich Beratung zum Abstimmungsverhalten, erbringen), insbesondere mit Blick auf die Erhöhung der Transparenz und die Beseitigung von Interessenkonflikten;
- Klärung des Begriffs "gemeinsam handelnde Personen" ("Acting in concert") zur Erleichterung der Zusammenarbeit der Aktionäre in Fragen der Corporate Governance;
- Prüfung der Frage, ob eine Kapitalbeteiligung von Arbeitnehmern gefördert werden kann.
3. Initiativen im Bereich des Gesellschaftsrechts zur Unterstützung europäischer Unternehmen und zur Förderung ihres Wachstums und ihrer Wettbewerbsfähigkeit:
- weitere Untersuchungen mit Blick auf eine mögliche Initiative zur grenzübergreifenden Verlegung des Unternehmenssitzes;
- Erleichterung grenzüberschreitender Verschmelzungen von Unternehmen;
- klare EU-Vorschriften für grenzüberschreitende Spaltungen von Unternehmen;
- Follow-up des Vorschlags zum Statut der Europäischen Privatgesellschaft im Hinblick auf die Ausweitung grenzübergreifender Geschäftsmöglichkeiten für KMU;
- Informationskampagne zum Statut der Europäischen Aktiengesellschaft und zum Statut der Europäischen Genossenschaft;
- gezielte Maßnahmen für Unternehmensgruppen: Anerkennung des Konzepts des Gruppeninteresses und mehr Transparenz hinsichtlich der Gruppenstruktur.
Darüber hinaus sieht der Aktionsplan eine Zusammenführung aller wichtigen Gesellschaftsrechtsrichtlinien in einem einzigen Rechtsinstrument vor. Dies würde das EU-Gesellschaftsrecht zugänglicher und verständlicher machen und das Risiko künftiger Inkonsistenzen verringern.
Linkhinweis:
Auf den Webseiten der EU-Kommission finden Sie den Volltext der Mitteilung.