03.11.2015

DAK-Report: Psychische Erkrankungen in Deutschland immer häufiger Ursache für Arbeitsunfähigkeit

Psychische Leiden sind seit etwa 15 Jahren immer häufiger der Grund für eine Arbeitsunfähigkeit. Im vergangenen Jahr war in Deutschland jeder 20. Arbeitnehmer wegen eines psychischen Leidens krankgeschrieben; so viele Fehltage durch psychische Erkrankungen gab es noch nie. Das hat der aktuelle Psychoreport der Krankenversicherung DAK ergeben.

Nach dem DAK-Bericht hat sich seit 1997 die Zahl der beruflichen Ausfalltage wegen einer psychischen Erkrankung verdreifacht. Dieser Anstieg bedeute jedoch nicht, dass psychische Erkrankungen zunehmen. Er beruhe vielmehr auf einer präziseren, ehrlicheren Diagnostik und einem offeneren Umgang der Betroffenen mit psychischen Problemen. Früher seien meist nur die körperlichen Auswirkungen psychischer Erkrankungen diagnostiziert worden. Tatsächlich habe es 2014 im Vergleich zu den Vorjahren weniger Fehltage wegen körperlicher Beschwerden gegeben.

Betroffenenquote bei Frauen besonders hoch
Depressionen, Anpassungsstörungen und neurotische Störungen werden nach der Studie am häufigsten diagnostiziert. Die Diagnose Burnout verliert dagegen an Relevanz und spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Frauen waren dabei fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. Dies liegt nach Expertenmeinung jedoch vor allem an der mit einer psychischen Krankheit verbundenen höheren Stigmatisierung für Männer, die immer noch als das starke Geschlecht gelten würden. Bei beiden Geschlechtern dauerte eine Krankschreibung im Schnitt 35,1 Tage.

Regionale Unterschiede
Die Analyse der Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen zeigt Schwankungen im Bundesgebiet. Im Saarland fielen am meisten Arbeitnehmer wegen seelischer Leiden aus. Besonders hoch ist die Anzahl der Fehltage durch psychische Erkrankungen auch in Großstädten, vor allem in Berlin und Hamburg. In Baden-Württemberg und Bayern gab es die wenigsten Krankschreibungen mit einer derartigen Diagnose.

Linkhinweis:
Der DAK-Psychoreport 2015 ist auf den Webseiten der DAK veröffentlicht.

Psychoreport 2015 der DAK-Gesundheit
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